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Presseartikel: Westfalen-Blatt, Nr. 46, 24.02.2025 von Jürgen Spies

„Mein Traum ist wahr geworden“

Delbrück: Gregor Hüllmann ist neuer Prinz Karneval

Von Jürgen Spies

DELBRÜCK (WV). Delbrücks Narrenschar jubelt ihrem neuen Prinzen Karneval zu: Unter tosendem Applaus und lautem Gejohle der gut 1000 Jecken ist am Samstagabend Gregor Hüllmann als Prinz Gregor I. in der Stadthalle proklamiert worden.

So eine kuriose Proklamation hat es in der 193-jährigen Historie des Karnevalvereins „Eintracht von 1832“ noch nie gegeben.

Gegen 21 Uhr ging ganz hinten im Saal die Tür auf, der ganze Tross der Aktiven schritt Richtung Bühne und die Stadtkapelle schmetterte dazu die bekannte Fanfare. Alle warteten auf den Einzug des bis dahin geheim gehaltenen neuen Prinzen.

Perfekte Inszenierung sorgte für Verblüffung

Doch zur Verwunderung aller steckte unter dem wippenden Prinzenhut mit den ultralangen Fasanenfedern nichts. Was war denn da los?

Ganz einfach. Es war eine perfekte Inszenierung: Auf halbem Weg zur Bühne bog die Spitze der Eintracht plötzlich zur Überraschung aller Richtung Stadtkapelle ab.

Ehrenvorsitzender Wigbert Rath ging schnurstracks auf Gregor Hüllmann zu und überreichte dem 51-jährigen Chef der „Kapelle für alle Fälle“ den Prinzenhut, Peter Josephs hatte das weiße Prinzenjacket mitgebracht.

Und so stand der neue Prinz eine Minute später im gleißenden Scheinwerferlicht auf der Bühne. Damit es vorher wirklich keinen versteckten Hinweis auf die mögliche Übernahme des Prinzenamtes hätte geben können, trug Gregor Hüllmann wie fast immer bequeme Turnschuhe, immerhin in den Vereinsfarben Rot und Gelb. Erst später am Abend tauschte er das Schuhwerk.

Traum ist in Erfüllung gegangen

„Ich habe mit der Kapelle wochenlang alles wie immer vorbereitet. Da hat niemand Verdacht geschöpft“, bemerkte der Prinz grinsend und erzählte außerdem, wie ihn die Viererbande des KV Eintracht an einem nebligen Abend im Januar angesprochen, gefragt und gebeten hatte, neuer Prinz zu werden. Und ob Gregor Hüllmann wollte! „Mein schönster Traum ist wahr geworden. Wir tragen den schönen Begriff ‚Eintracht‘ ja schon im Vereinsnamen. Eintracht und Frieden sollte es weltweit geben“, äußert der 51-Jährige seinen innigen Wunsch.

Sohn Justin übernahm am Samstagabend umgehend die Leitung der Kapelle, die ihre neuen Westen trug und ein passendes Stück für den neuen Prinzen spielte: „Musik ist Trumpf“, Titelmelodie einer großen TV-Show vor gut 40 Jahren.

Musik ist seine große Leidenschaft

Prinz Gregor I. ist verheiratet mit Claudia Hüllmann, das Paar hat zwei Söhne (Marvin und Justin). Der neue Eintracht-Monarch, geboren in Rietberg und aufgewachsen in Nordhagen, wohnt mit seiner Frau seit 2006 in der Eberhardstraße. Der gelernte Orgelbauer und Tischlermeister arbeitet in Verl bei Orgelbau Kampherm.

Außerdem realisiert Gregor Hüllmann mit seiner Teilselbständigkeit als Tischlermeister, Orgelbauer und Instrumentenhändler eigene Projekte.

Der neue Fürst des Frohsinns ist zudem musikalischer Leiter der Karnevalskapelle der Stadtkapelle Delbrück.

Seine ganz große Leidenschaft ist natürlich die Musik: Er ist seit 42 Jahren Mitglied der Stadtkapelle; 28 Jahre lang leitete er dort die Jugendarbeit, davon zwölf Jahre gemeinsam mit seinem Sohn Justin. Seit seiner Bundeswehrzeit 1994 ist Hüllmann Mitglied im Reservistenmusikzug Weser Lippe, den er seit 2006 als Dirigent leitet. Außerdem gehört Prinz Gregor I. der 4. Kompanie der Schützenbruderschaft Delbrück an.

Dem Straßenkarneval ist er schon seit seinem 15. Lebensjahr als Musiker der Stadtkapelle treu verbunden. Die Sitzungen des Karnevalvereins begleitet er als Dirigent seit nunmehr 20 Jahren.

Zu seinen weiteren Hobbys zählt das regelmäßige Kegeln mit dem Kegelclub „Theke bitte 11“ im „Rosenhügel“. Außerdem ist er leidenschaftlicher Outdoor-Koch und verbringt gerne Freizeit mit guten Freunden in seiner Grillhütte mit Gartenbar.

Vorjahresprinz Matthias I. wurde verabschiedet

Zu Beginn der gut vierstündigen Nonstop-Kappensitzung wurde Vorjahresprinz Matthias I. Meier verabschiedet, der von einem „in jeder Hinsicht unvergesslichen Jahr“ sprach und allen danke sagte, die ihn auf vielfältige Weise unterstützt haben.

Präsident Peter Hartmann und Vizepräsident Ralf Brüggenthies servierten dem Publikum wieder eine abwechslungsreiche Revue auf hohem Niveau mit viel Tanz (Jugendgarde Delbrück, Prinzengarde Delbrück, Jugendtanzpaar Greta Goer/Fritz Engelmeier, Jugendsolomariechen Johanna Kampmeier, Solomariechen Mia Dunschen, Männerballet Delbrück als kernige Cowboys und die Showtanzgruppe Diwos mit der brillant in Szene gesetzten Geschichte „Fluch der Karibik“).

Felix Bertram erhielt eine Rakete für seinen Auftritt

Eine verdiente Rakete ließ Peter Hartmann für den vortrefflichen Auftritt von Tanzmajor Felix Bertram steigen. Seine Tanzpartnerin Pauline Hartmann pausiert in dieser Session; deshalb trat er mutig solo auf.

Mitsinglaune lieferten die Delbrücker Kellermeister; Profisängerin Angelique Sendzik ließ Popschlager und Partyhits durch die Halle wummern. Für die Wortbeiträge hatte der KV Eintracht diesmal Comedian Markus Wolf sowie Witzeerzähler Edgar Andres verpflichtet.

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