Reinhard und Ulla Schmitz: das Jubelkranzkönigspaar in Delbrück
Von Jürgen Spies

DELBRÜCK (WV). Reinhard Schmitz hatte vor 25 Jahren keine Mühe, beim historischen Kranzreiten am Rosenmontagmorgen, den Kranz runterzureißen und sich damit zum Kranzkönig in der 168. Session des Delbrücker Karnevalvereins „Eintracht von 1832“ zu machen. Jetzt ist „Öhme“, so sein Spitzname, Jubelkönig und seine Ehefrau Ulla Jubelkönigin. Beide können sich noch gut an den Rosenmontag des Jahres 2000 und an viele schöne Begebenheiten rund um den Karneval erinnern.
„Das Wetter am Rosenmontag war damals morgens und vormittags richtig schön und sonnig. Erst am Nachmittag zog es sich etwas zu, aber es blieb trocken“, weiß Ulla Schmitz noch. Diese guten Bedingungen wirkten sich natürlich auch positiv auf die Besucherzahlen beim Kranzreiten und später beim Umzug vor 25 Jahren aus. Reinhard Schmitz hatte morgens seinen Wallach Geronimo gesattelt. „Das war ein echtes Kraftpaket!“, berichtet der Jubelkönig in einem Gespräch mit dieser Zeitung.
Schon in ganz jungen Jahren hatte der Ur-Delbrücker mit Ponys am Kranzreiten teilgenommen, später immer wieder auch mit Pferden. Der Umgang mit Pferden, das Reiten, verbunden mit Freundschaften im Reiterverein Delbrück, hat „Öhme“ praktisch sein Leben lang begleitet. Ulla und Reinhard Schmitz hatten damals einen sehr großen Hofstaat. „34 Leute waren wir insgesamt. Die hatten wir erst am Sonntag informiert, was am Rosenmontag beim Kranzreiten passieren sollte. Auch unsere beiden Kinder wussten vorher nichts. Es war einfach ein tolles Jahr. Mit Reinhard Peitz hatten wir damals einen klasse Prinzen, es gab viel Feierei“, so Ulla Schmitz.
Noch weiter zurück denkt Jubelkönig Reinhard, der den Karneval immer schon geliebt hat: 1972 beispielsweise hatten er und seine Freunde für den Rosenmontagszug den Wagen „Schalke 04 – die Schieber vom Revier“ gebaut – eine mehr als deutliche Anspielung auf den Bundesliga-Skandal der Saison 1971/72. Als Wagenbauer und als berittener Standartenträger war der heute 72-Jährige auch viele Jahre danach immer aktiv. „Wir haben aber auch oft in Fußgruppen mitgemacht, mal waren wir Stutenkerle, mal Gartenzwerge“, erzählt die sympathische Jubelkönigin und lacht.